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September 29th, 2018

Che-ME 4.0: Als Ingenieur unter Chemikern in der digitalen Chemie (Deutsch)

Dr. Wolfram Keller

Che-ME 4.0: Als Ingenieur unter Chemikern in der digitalen Chemie (Deutsch)

Che-ME 4.0: Als Ingenieur unter Chemikern in der digitalen Chemie (Deutsch)

execon´s Dr. Wolfram Keller hat kürzlich die Initiative „ Berufe 4.0 – Wie Chemiker und Ingenieure in der digitalen Chemie arbeiten “ konzeptioniert, und mit über 1.000 Teilnehmern und mehr als 100 Interviewpartnern durchgeführt. Die Initiative ist zusammen mit der Vereinigung für Chemie und Wirtschaft (VCW) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) entstanden, und von DECHEMA, Hochschule Fresenius, Processnet, VDI GVC, und Wiley-VCH Verlag unterstützt. Das daraus entstandene White Paper können Sie hier downloaden:

Berufe 4.0 – Wie Chemiker und Ingenieure in der digitalen Chemie arbeiten

Für die Chemie Ingenieur Technik (CIT plus) des Wiley-VCH Verlags, Ausgabe 9/ 2018, fasst er die Implikationen für Verfahrenstechniker und Chemieingenieure zusammen. Die Ergebnisse für Verfahrenstechniker, Chemieingenieure, usw., die primär im Anlagenbau, der Produktion und in der Instandhaltung der chemischen Industrie arbeiten, betreffen vier Themen.

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Die Entwicklung der digitalen Anwendungen

Unter den digitalen Anwendungen ist 2025 Modellierung & Simulation mit dem Wert von 7,1/10 die Top-Anwendung. Die relativ moderate Steigerung um den Faktor 1,7 demonstriert die heute bereits dominierende Rolle z.B. in der Verfahrensentwicklung. Big Data (7,0/10) und Cloud (6,6/10) mit ihren hohen Werten in 2025 und deutlichen Steigerungen um Faktor 2,2 bzw. 2,4 ggü. 2018 belegen das hohe Potenzial der beiden schon heute im Vergleich zu anderen sehr populären Techniken. Am anderen Ende der Skala weisen Blockchain und Robotik mit Steigerungen um 4,0 bzw. 3,1 die größten Wachstumsraten aus, bleiben aber – zumindest im Fall von Robotik – überraschend weit abgeschlagen.

Die Entwicklung der Arbeitsinhalte

Auf einer Skala von -5 bis +5 beurteilen die Ingenieure die Entwicklung ihrer Haupt- und Nebenaufgaben quasi im Parallelflug. Die Zahl der Hauptaufgaben steigt um 1,4 Stufen und die der Nebenaufgaben um 1,8 Stufen. Unterstützung bei der Bewältigung ihrer deutlich verbreiterten Aufgabenbereiche erwarten die Ingenieure durch die Zunahme der Automatisierung um den Faktor 2 und der Digitalisierung sogar um den Faktor 3. 64% bejahen den Trend zum Spezialisten, genauso viele aber auch den Trend zum Generalisten. Weitere Aspekte – außer Arbeitsverdichtung und Effizienzzuwachs des Einzelnen durch digitale Technik – wie auf Kompetenzen basierender Arbeitsverteilung sowie neue Berufe, z.B. Data Scientists, spielen bei der Beantwortung noch keine Rolle.

Die Entwicklung von Kompetenzerwerb und Pflege

Nicht nur aber auch an der enormen Geschwindigkeit, mit der Digitalisierung voranschreitet, erkennen Ingenieure die Herausforderung, mit dem allgemeinen Wissenszuwachs, der Verdoppelung des weltweit verfügbaren Wissens in mittlerweile nur noch 2 Jahren, Schritt zu halten. Entsprechend anerkennen sie den Trend zu mehr Eigenverantwortung für die Weiterbildung, schon aus Eigeninteresse. Linienorganisationen werden voraussichtlich ihre Aufgaben mehr in Richtung Ressourcenpool ändern, mehr Arbeit wird voraussichtlich in agilen Projektorganisationen durchgeführt, und die Ergebnisorientierung der Arbeit wird steigen.

In diesem Umfeld sichert sich der Ingenieur durch bedarfsgerechte Weiterbildung seine Attraktivität für anfallende Aufgaben bzw. seine Employability. Der Anglizismus darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Kompetenzen des Einzelnen in Zukunft künftig über die Zukunft des Einzelnen entscheiden werden“, stellt Projektleiter Dr. Wolfram Keller fest. Dipl.-Ing. Klaus Weyer (weyer group) unterstreicht: „Wenn ein Automatisierungstechniker 1-2 Jahre lang kein Projekt hatte, ist er praktisch nicht mehr einsetzbar“

Schlussfolgerung

Ingenieure in der Chemie sind sehr zuversichtlich, was Fortschritt und Nutzung digitaler Anwendungen in ihrem Berufsalltag angeht. Sie fühlen sich dadurch in der Lage, sowohl in der Tiefe als auch in der Breite effizienter zu werden. Neue Arbeitsorganisationen und Berufe, die zu einer Verlagerung von Aufgaben führen, blenden sie noch weitgehend aus

Sie werden in den nächsten Jahren ihre eigenen Kompetenzmanager sein müssen, um attraktiv für sich immer schneller ändernde Anforderungen zu bleiben. Dazu beanspruchen sie rund doppelt so viel Kapazität für Weiterbildung als bisher. Die „Personalentwicklung“ der Humanressourcen muss einen ähnlichen Stellenwert wie die „Wartung und Instandhaltung“ der Sachressourcen bekommen.

Das Whitepaper Berufe 4.0 – Wie Chemiker und Ingenieure in der digitalen Chemie arbeiten können Sie kostenlos hier dowloaden.

Dr. Wolfram Keller ist partner bei execon partners und Experte im Bereich Digital Transformation und Supply Chain Management.

 

 

 

 

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